Es ist einige Zeit her, dass ich Weise Wortwahl nicht so besuchen konnte, wie gewollt. Auch mich entführt die Leistungsgesellschaft hin und wieder. Nun denn.
Auf der Suche, was ich denn heute für schöne, kluge Sätze teilen könnte, sind einige Gedanken entstanden, die mir schon länger durch den Kopf gingen. Mir sind gewissen Dinge aufgefallen …
„Likes“
Im Laufe der Zeit, habe ich einige Beobachtungen gemacht. Ich weiß nicht, wie ich sie einordnen soll. In jedem Fall finde ich die Feststellungen, glaube ich, irgendwie traurig.
Mit meinen Postings poche ich nicht unbedingt darauf, soviel „likes“ wie möglich zu ergattern. Vor allem versuche ich mich nicht danach zu richten. Ich freue mich über jeden Einzelnen, der Interessen für Weise Wortwahl findet. Dennoch hängt meine Arbeit in gewisser Weise auch von „likes“ ab. Durch diese erhält man im sozialen Netzwerk eine gewisse Resonance. Es ist mir natürlich wichtig, was meine Leser und Leserinnen denken. Ob es auch wahrgenommen wird, was geteilt wurde. Vor allem schmücken andere Ansichten (Kommentare) die ganze Arbeit aus. Denn ich würde nicht öffentlich schreiben, wenn ich damit nicht Menschen erreichen wollen würde.
Ich wollte die Sache mit den likes vorweg nur erklären, dass es mir folgend nicht darum geht. Ich bin froh, wenn Weise Wortwahl einfach gelesen wird. 🙂
Gesellschaftliche Themen vs. Persönliche Themen
Im Rahmen der Arbeit, schöne Sätze weiterzuleiten, beschäftigen mich viele, verschiedene Themen des Lebens. Persönliche, sowie gesellschaftliche. Mir ist leider aufgefallen, dass Themen, die den Ernst des Lebens betreffen, nicht wirklich viel Aufmerksamkeit genießen. Wir beschäftigen uns so ungerne mit ernsten Dingen, die uns vielleicht nicht direkt betreffen. Ich möchte keinesfalls Missverständnisse verursachen. Natürlich sind Interessengebiete unterschiedlich. Nicht jeder findet ein Thema interessant, dass auch ein anderer interessant findet. Allerdings finde ich, gibt es einige Themen, bei denen es wichtig wäre, wenn möglichst viele, wenn nicht alle sich dafür interessieren würden.
Wenn ich etwas teile, dass beispielsweise den seelischen, persönlichen Kummer eines Menschen anspricht, so merke ich, dass das viele Menschen erreicht. Weil wahrscheinlich ein persönlicher Bezug, ein Eigenwert an Erfahrung vorhanden ist. Genauso bezüglich Themen, die die Freuden des persönlichen Lebens betreffen. Doch geht es mal um Dinge, die uns nur bedingt betreffen, da muss ich dann feststellen, dass dem nicht so viel Beachtung geschenkt wird. Dieses Phänomen ist kein Phänomen, welches nur bei Weise Wortwahl statt findet. Das ist eine generelles Phänomen bzw. Problem. Vielleicht ahnen wir nicht, dass diese Dinge mindestens genauso einen Bezug zu uns haben …
Aktuellere Themen als aktuelle Themen
Etwas das aktuell ist, was überall und ständig von Informationsträgern uns vermittelt wird, finden wir interessant. Etwas was eigentlich noch viel aktueller ist, was allerdings von wenigen besprochen wird und von Informationsträgern kaum verbreitet wird, finden wir uninteressant. Ich bin keine Psychologin und auch sonst habe ich sicherlich nicht die notwendigen Kenntnisse bezüglich einiger folgenden Thesen Genaueres sagen zu können, aber ich glaube der menschliche Verstand funktioniert in dieser Weise und davon wird Gebrauch gemacht.
Ein (hypothetisches) Beispiel: Es wird ein Keim, ein Krankheitserreger oder eine Bakterie in einem Lebensmittel festgestellt von einer bestimmten Marke von einem bestimmten Supermarkt. Alle Medien berichten darüber. Alle sind bestürzt. Keiner kauft mehr das Produkt. Alle teilen die Nachricht quer durchs Netz. Das Unternehmen zieht das Produkt zurück.
So. Mehr als die Hälfte unserer Gemüse- und Obstsorten sind genmanipuliert und können ernsthafte Krankheiten (wie Krebs) auslösen. Das ist sogesehen ein Krankheitserreger, der am aktuellsten von allen ist. Wie viele von uns sprechen darüber? Klären auf? Fragen uns, warum gesundes Essen so teuer ist? So schwer zu finden ist? Das Wort „genmanipuliert“ kennt noch nicht ein mal meine Autokorrektur hier im Programm, was für mich schon alles sagt …
Einige weitere Beispiele. Es verbreitet sich die Nachricht, dass ein Tier gequält wurde. Beispielsweise filmt das jemand und stellt es auf Youtube. Einzelheiten einer solchen gewissenlosen Aktion kann man sich ausmalen. Innerhalb kürzester Zeit wieder das selbe Prinzip: Empörung macht sich breit, das Video wird verbreitet und jeder ist urplötzlich ein Tierschützer und Tierliebhaber. Noch ein zwei Nachrichtensender teilen die Nachricht und komplett ist es das übliche Szenario. Die aktuelle Nachricht, die interessant für alle ist. Wohl gemerkt es geht um EIN Tierleben (was natürlich mehr als genug ist).
So. Stichwort: Massentierhaltung. Das Tier heutzutage ist nichts weiter als ein wirtschaftliches Gut. Dessen Würde schon lange nicht mehr Berücksichtigung empfängt. Dessen Züchtung und Haltung mehr als tragisch ist. Manipuliertes Futter, welches ein Körpergewicht beim Tier verursacht, dass es sich nicht mal mehr selbst tragen kann und letztendlich die manipulierten Keime in unser Essen transportieren. Damit Tiere unter diesen Umständen überhaupt leben können, erhalten sie Medikamente, die Du durch den Verzehr des Fleisches ebenfalls zu dir nimmst. Dies kann dazu führen, dass Antibiotika zum Beispiel beim Menschen nicht mehr wirkt. Ja aber wie sonst, soll mann so günstig den Burger genießen? Wie oft teilt man dieses Thema? Wie interessant ist es für Dich? Tiere deren Fell bei lebendigem Leib abgezogen wird für Mode. Ja aber das Video auf Youtube oder in den Nachrichten ist natürlich sehr dramatisch und da haben wir zumindest alle mitgefühlt …
Tag täglich sterben hunderte Menschen aus unnötigen Gründen. Nur interessiert es nicht und wisst Ihr warum? Weil es nicht „aktuell“ ist. Das heißt, weil es nicht verbreitet wird und weil wir in unserer begrenzten Zeit natürlich nicht die Zeit aufbringen, um uns freiwillig damit zu beschäftigen.
Wenn wir uns mal damit auseinandersetzen, was wir alle gerade mit der Natur anstellen, dann würde uns gar nichts anderes übrig bleiben, als zunächst einmal schockiert zu sein und dann alle gemeinsam dagegen anzugehen. Doch da es nicht genug verbreitet wird und nicht genug likes erhält, wissen die wenigsten, dass Tiersorten und Pflanzensorten aussterben, die für unser Leben lebensnotwendig sind.
Nein, wir liken es nicht. Wir denken es betrifft uns nicht. Wir täuschen uns.
Sehr schön und wahr! Danke sehr. LG Michaela) )
Vielen Dank & LG zurück. (: Esragül
Ja – solche Menschen soll es mehr geben – das ist wie ein Segen und wie ein Freund im Leben.
LG Eida
Lieben Dank! VG Esragül