Die Themen, mit welchen Dingen ich Momente des Glücks und der Freude erlebe, bringen heute meine Feder zum Schwingen.
Wer Weise Wortwahl ein bisschen verfolgt, weiß dass ich an den Zauber von kleinen Dingen glaube. Ich glaube, dass sich das Glück in vielen kleinen Dingen versteckt hält …
Der Regen
Was oft als „mieses Wetter“ bezeichnet wird, würde ich als Wunder bezeichnen. Wenn ich bei mir auf der Couch im Wohnzimmer gemütlich eingekuschelt bin und es schüttet urplötzlich in Strömen. So scheu ich keine Mühe und stehe sofort auf und mach die Balkontür auf. Lediglich um diesem tollen, wundervollen Tönen zu lauschen. Der Klang des Regens mal ehrlich, ist der nicht toll? Dann koche ich auch gerne mal schnell einen Tee oder einen Kaffee, kuschel mich mit meiner Decke zurück in meine Ecke und höre zu … Diese Momente sind kostbar. Sie bringen mich zum Nachdenken und erfreuen mich ganz einfach. Wenn ich draußen unterwegs wäre, während es plötzlich anfängt zu regnen, kann ich jetzt keine Garantie darauf geben, ob ich es genauso romantisch und kuschelig finden würde, aber sodann würde ich mich ziemlich schnell an die Zeilen von Zig Ziglar erinnern:
“Es geht im Leben nicht darum, zu warten, dass das Unwetter vorbeizieht. Es geht darum, zu lernen, im Regen zu tanzen.“
Warum ich ausgerechnet mit dem Regen anfangen wollte, ist ganz einfach: Regen hört sich erst mal für viele negativ an. Doch mir ist es als erstes in den Sinn gekommen bei dem Thema „Glücklichmacher“. Faszinierend nicht? Zugegeben, wundert mich selbst ein wenig …
Worte
Diesen Absatz darf ich nicht zu detailliert beschreiben. Wenn ich über diese Begeisterung von mir anfange zu erzählen, komm ich aus dem Schwärmen womöglich kaum mehr raus. Ich kann einfach auf weisewortwahl.de als Ganzes Werk verweisen und an alle, die diese Seite noch nicht kennen auf eine Reise durch Weise Wortwahl einladen. Dann wird schon ziemlich schnell klar, wie sehr mich Worte, schöne Worte, kluge Worte begeistern.
Aus dem selbigen Grunde schreibe ich selbst. Es macht mir Spaß, es macht mich glücklich. Gedanken – welche vielleicht sogar in den Regenmomenten entstanden sind – in Worte zu fassen und mit diesen zu spielen, verschiedene Stile zu verwenden, tiefgründig zu sein oder doch humorvoll; es ist diese Vielfalt, welche mich fasziniert. Nicht nur auf deutsch.
Auf allen Sprache, die ich beherrsche bzw. versuche zu beherrschen. Ich glaube deutsch liegt mir da immer noch am Ehesten, deshalb schreibe ich (bisher) auch nur auf deutsch. Doch jede Sprache hat seine eigenen Charaktere. Das finde ich ebenfalls phänomenal.
Es gibt beispielsweise tatsächlich Wörter, die man nicht übersetzen kann. Kurze Erläuterung dazu: Im Deutschen zum Beipiel gibt es für „Gefühlszentren“ einige Worte wie z.B. Herz, Geist oder Seele. Im Türkischen gibt es da eine größere Auswahl. Die ersten zwei Worte kann man relativ gut übersetzen. Herz bedeutet „kalp“ und Geist wird mit „ruh“ übersetzt. Bei der Seele wird es schon komplizierter. Das Wörterbuch versucht Seele mit drei Worten auf einmal („can“, „yürek“ und „ruh“) in einem Wort zusammenzufassen und Herz hat zusätzlich noch eine Bedeutung („gönül“).
Ein Wort wird mit mehreren Worten übersetzt, die jedoch meines Erachtens alle eine eigenständige Bedeutung haben. Doch man kann sie nicht so einfach ins Deutsche übersetzen und womöglich werden sie deshalb plump unter ein Wort zusammengefasst. Doch was ich mich dann frage ist: Wenn „yürek“ Herz bedeuten würde, würde es wohl kaum erneut ein Wort dafür geben. Yürek bedeutet viel mehr …
Interessant finde ich es deshalb, dass die türkische Sprache so viele Worte für Emotionszentren hat. Marie von Ebner-Eschenbach hat vollkommen recht, in dem sie sagt:
“Der Geist einer Sprache offenbart sich am deutlichsten in ihren unübersetzbaren Worten.“
Ja, jetzt wurde ich doch detailliert und ganz ungeplant habe ich solch ein Beispiel aufgegriffen. Anhand dessen aber sicher meine Begeisterung hervorgeht.
Herbst
“Wenn die bunten Blätter anfangen unsere Wege zu schmücken, die Natur uns zeigt, dass es Wunder gibt, eine Tasse Tee und eine Umarmung plötzlich ganz anders wärmen und der Regen das Zuhause noch gemütlicher macht – dann ist es wieder soweit: Herbstklopfen.“
Diese Zeilen schrieb ich letztes Jahr ungefähr um diese Zeit nieder. Ich bin im Herbst geboren. Vielleicht ist das der Grund für meine ausgeprägte Sympathie gegenüber dem Herbst. Die kann aber nicht der einzige Grund sein. Ich mag auch den Sommer und den Frühling. Auch der Winter hat schöne Seiten an sich. Doch der Herbst ist für mich unter den Jahreszeiten die zauberhafteste. Er färbt sich bunt und schmückt die Straßen. Das macht der Schnee auch, aber der Herbst macht das für uns wahrnehmbar Schritt für Schritt im Einklang mit der Natur. Der Herbst ist wohl ein Gedicht für sich. So viele Autoren in der Welt schreiben über den September, den Oktober und November. Daher ist es auch nicht ein nur für mich sichtbares Wunder, sondern viel mehr ein Geschenk der Natur an die Menschen.
“Der Herbst ist des Jahres schönstes farbiges Lächeln.“ – Willy Meurer
Geschenke
Ich liebe Geschenke. Ich liebe das Verschenken. Ich liebe es Geschenke individuell auszuwählen und einzupacken. Es ist vielleicht sogar schon ein Hobby. Wenn ein Feiertag naht, ist es für viele eine Anstrengung Geschenke auszuwählen. Aber nicht für Esragül. Es geht ja beim Schenken nicht unbedingt um den Gegenstand – das auch – doch viel mehr ist es wahrscheinlich die Reaktion. Das Lächeln und dass man Freude schenkt. Vor allem Kinder zu beschenken macht mir so Spaß. Sie können das nämlich am aller Besten, sich ein kleinen Dingen zu erfreuen.
“Reich ist, wer viel hat, reicher ist, wer wenig braucht, am reichsten ist, wer viel gibt.“
– Gerhard Tersteegen
So ist es.
Postkarten
Ich habe eine Sammlung von Postkarten. Seit Jahren ist es eine Leidenschaft von mir bei Postkartenständen stehen zu bleiben und die Zeit zu vergessen. Ich verschenke sie auch sehr gerne. Einfach so und immer wieder. Diese Begeisterung weht auch daher, dass ich es mag, dass andere Autoren und Menschen meine Begeisterung für Foto-Text-Kombinationen teilen.
In meiner alten (Studenten)Wohnung hatte ich eine Postkartenwand. An dieser hingen meine Lieblingsstücke und das über dem Schreibtisch. Das hat einen tollen Nebeneffekt. Wenn ich am Arbeiten bzw. Lernen war und mich ab und an zurück gelehnt habe, sah ich immer diese Karten. Mit tollen, schönen und vor allem aufmunternden Worten. Die Blicke an diese Wand waren schöne Momente.
Auch bei der Geschichte mit meinem Mann spielte eine bestimmte Postkarte eine besondere Rolle. Ihr erinnert euch vielleicht an den Beitrag “Zufälle gibt es nicht“. Das war die erste Karte, die er mir schenkte und das Schönste: Die er selbst gestaltete.
Liebglingsmenschen
Die gibt es wirklich. Es steht außer Frage, dass man durch Menschen in der eigenen Umgebung glücklich gemacht werden kann und deren Dasein eine Bereicherung darstellt. Letzte Woche in meinem Beitrag über die Liebe schrieb ich sehr ausführlich die Freude und das Glück über Menschen, die man liebt und die man hat. Schön, dass es sie gibt.
Sie machen es möglich den Herbst mit einem Kaffee zu genießen, ihnen etwas zu schenken oder eine Postkarte an sie zu verschicken. Da ist er wieder. Der Liebeskreislauf.
Das waren sie …
Einige von meinen Glücklichmachern. Ich hoffe ihr habt auch welche. Falls nicht, sucht und findet sie. Profitiert von ihnen und lasst euch von ihnen bereichern und verzaubern.
P.s.: Die Postkarte auf dem Bild stammt aus meiner Sammlung. Eines meiner Lieblingsfundstücke.
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