Soeben habe ich einen ziemlich alten Beitrag auf der Weise Wortwahl Facebook Seite gefunden, der dort veröffentlicht wurde, weil es damals den Blog noch nicht gab. Beim Durchlesen habe ich gedacht, das muss ich auch in mein Archiv aufnehmen und es ist allgemein immer wieder mal interessant alte Schriften, die man damals verfasst hat, zu lesen …
Beitrag vom 29. Oktober 2013:
Inspiriert durch ein Zitat von Michael Richter, wurde ich heute ein wenig nachdenklich. Er sagte: „Die größten Philosophen kennt niemand. Sie haben aus höherer Einsicht geschwiegen.“
Tatsächlich, was ist eigentlich mit den Menschen, die ihre Gedanken nicht mit uns geteilt haben, die aber vielleicht wirklich mindestens genauso hätten prägend sein können, wie zum Beispiel wie ein Goethe, wie ein Schiller, wie ein Shakespeare, wie Aristoteles oder wie Ghandi oder, oder, oder…
Mehr noch … es müssen ja nicht mal Menschen sein, die uns Worte und Geschichten mitteilen, welche literarisch begabt sind oder eine hevorragende Ausdrucksweise haben oder eine großartige Ausbildung genossen haben. Ich persönlich denke mir, eine Person die Lebenserfahrung hat, könnte uns sicherlich auch ein paar Sätze erzählen, die es beispielsweise mit Sicherheit wert wären auf Weise Wortwahl geteilt zu werden. Da kommen mir Bilder von Personen in den Sinn, die z.B. ein Leben lang flüchten und nirgendwo auf dieser – angeblich so großen Welt – ein Zuhause finden oder Leute, die Tag für Tag von neu überlegen müssen, wie und wo sie Wasser und Brot bekommen. Vielleicht und sogar bestimmt ist genau unter diesen Leuten ein wundervoller Dichter, Autor versteckt … ein Diamant, der leider nicht geschliffen werden kann.
Ebenfalls faszinierend und zugleich erstaunlich finde ich diejenigen, die ihr Lächeln auch bei Wind und Regen beibehalten, die Probleme mit einer vorbildlichen Stärke tragen und deren Sinn erkennen und damit wunderbar umgehen. Ich beobachte ebenfalls Menschen, vor denen man den Hut ziehen möchte, aufgrund ihrer sozialen Kompetenz und ihrer Courage, die sie stets an den Tag legen. Menschen, die die Fähigkeit besitzen mit kranken Personen zu arbeiten, die sich in Kriegsgebieten einsetzen, die ein Stück Brot nicht auf dem Boden liegen lassen, die bei der Erziehung ihrer Kinder gedulig und liebevoll sind, die ihr Leben riskieren zum Schutze Anderer … einfach Leute, die ihr Herz am richtigen Fleck tragen! Vielleicht etwas unpassend möchte ich – weil es mir in diesem Zusammenhang in den Sinn kommt – einem Wort an dieser Selle ehren: Bescheidenheit. Bescheidenheit.
Ich habe mich gefragt, was wohl all diese „unentdeckten“ Leute zu erzählen hätten und habe mir gleichzeitig vorgestellt, dass es wohl wunderschön wäre, ihnen zu zuhören.
Ich danke diesen Leuten einfach mal und hoffe mit Weise Wortwahl zusammen immer mehr solcher Menschen entdecken zu können.