Warum heißt Weise Wortwahl "weise" Wortwahl?

“Der Weise hat seinen Mund im Herzen.“ – Warum Weise Wortwahl „weise“ Wortwahl heißt

Unbekannt

Was ist denn eigentlich weise? Wer genau weiß denn, wer oder was weise ist? Ist es wichtig, weise zu sein? Diese Fragen sind es wert, mal durchdacht zu werden …

Wenn man Weisheit hört denkt man an „Erfahrung“, „Alter“, „Belesenheit“ und „innere Ruhe“ – zumindest ich. Doch kann man Weisheit so pauschal beschreiben? Warum ist mir das Wort „Herz“ in diesem Zusammenhang nicht direkt eingefallen? Kann denn nicht jeder auf seine Art und Weise weise sein? Während des Nachdenkens über des Begriffes „weise“, kommen bei mir immer mehr Fragen auf und damit bin ich vielleicht genau da, wo ich hin will: weise sein bedeutet sicher auch Fragen zu stellen. Viele Fragen zu stellen. Viel zu hinterfragen und viel zu überdenken. Das ist ein Grundelement auf dem Pfad zur Weisheit.

Wie will man wissen, was Liebe bedeutet, wenn man es nie erlebt hat? Man kann viel darüber lesen und hören, doch wenn kein Schmetterling je durch das Bäuchlein gehuscht ist, ist es schwierig, dieses sogenannte Schmetterlingsgefühl zu kennen und gar darüber zu berichten. Wenn man nie, die Morgenröte draußen an einem frischen Morgen gesehen und die Natur gerochen hat, wie will man darüber metaphorische Sätze schreiben, lesen und verstehen. Wie will man die Welt und die Natur schätzen, wenn man das Rauschen des Meeres nie gehört hat, die saubere Luft im Walde nie eingeatmet hat, den Anblick der verschiedensten Blumen noch nie gesehen und wahrgenommen hat? Wie will man Dankbarkeit zeigen, wenn man nie etwas geschenkt bekommen hat? Wie will man feststellen, wie glücklich es machen kann, wenn man sein Herz öffnet und Hilfe leistet? Also sind Erfahrungen, Erlebnisse, Augenblicke und Momente sicherlich wichtige Elemente auf dem Weg zur Weisheit.

Doch auch ein wichtiger Aspekt, der essentiell für die Weisheit ist, sind Gedanken. Wenn möglich viele Gedanken. Ansichten. Meinungen. Diesen Blog habe ich (gewillt) mit einem Zitat angefangen, dass wie folgt lautet:

„Der Weisheit Nahrung ist, die Kunst zur eigenen Willensbildung.“

In einem weiteren Beitrag habe ich über die Wichtigkeit, der eigenen Meinung ausführlich meine Sicht geteilt. Genau dies ist vielleicht eines der springenden Punkte auf dem Weg zur Weisheit: Dass man selbst zu gewissen Erkenntnissen kommt, dass man weiß, was man denkt, dass man sich informiert, bildet und entwickelt – in allen Themen, die das Leben betreffen. Dass man nicht alles glaubt, was man sieht und was man hört. Getreu dem Sprichwort, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Dieses Bewusstsein ist unumgänglich auf diesem Wege.

In der Geschichte der Dichter und Denker, der Schriftsteller und Philosophen, haben sich viele diese Fragen gestellt. Ob sie alle einer Meinung waren, ist sicher unsicher. Damit wären wir bei einem anderen Punkt: Jeder kann anders weise sein.

Doch ist es denn so wichtig, weise zu sein? Ich denke: ja. Denn wenn man versucht sich mit dem Begriff „weise“ auseinander zu setzten, stellt man fest, dass weise sein, auch eine Herzensangelegenheit ist. Weise Leute sind im Idealfall entfernt von Ungerechtigkeit und Boshaftigkeit. Was genau einen weisen Menschen dazu bringt, eher gerecht als ungerecht und eher gut als böse zu leben, weiß ich allerdings nicht genau. Vielleicht ist es das, dass man alles bewusster erlebt, dass man seine Gefühle und seine Gedanken auslebt, dass man sich einsetzt und das man versucht, das Herz auf dem richtigen Fleck zu tragen und den Verstand richtig einzusetzen. Letztlich zählt es für mich, dass diese Menschen versuchen und versuchten, die Welt ein bisschen schöner zu machen, auch wenn dies nur durch das Hinterlassenen ihrer Gedanken passiert bzw. passierte.

Gewiss kann man nun Einwände einbringen, ob man das denn verallgemeinern kann, dass weise Menschen auch herzliche und kluge Menschen sind. Damit einhergehend kann man sagen, keine Verallgemeinerung ist korrekt und das ist sicher korrekt, denn der Einzelfall ist es, welcher in jedem Fall zählt. Doch wenn jemand sich dafür eingesetzt hat, dass jedermann sich darüber Gedanken machen soll, was gut und böse ist, dass jeder seinen Herz nutzen soll, dass jeder Ungerechtigkeit meiden soll usw. dann kann ich ruhigen Gewissens sagen, dass das herzensgute Leute sind, von denen man sich ruhig eine Scheibe oder sogar zwei abschneiden kann. ♥

Um nicht abzuschweifen und zu ausführlich zu werden, würde ich gerne noch ein paar Worte, in diesen Zusammenhang stellen, die ich in unmittelbarer Reichweite zur Weisheit sehe: Alter, Bescheidenheit, Charakter und Persönlichkeit. Mit diesen Worten soll auch Raum gelassen werden, bei Wunsch, sich selbst ein wenig über dieses Thema Gedanken zu machen … und gerne auch an dieser Stelle zu teilen.

Grenzen und Ausnahmen gibt es überall. Die der Weisheit, lass ich gerne durch einen weisen Mann formulieren:

„Weisheit hört auf, Weisheit zu sein, wenn sie zu stolz wird um zu weinen, zu ernst um zu lachen, und zu sehr von sich eingenommen, um anderes zu sehen als sich selbst.“Khalil Gibran.

Daher würde ich mich abschließend darauf festlegen, dass Weisheit sehr viel Herz und Verstand besitzt und deshalb eine ehrenvolle und gute Sache ist. Schön, dass ich Dich weise Wortwahl genannt habe „Weise Wortwahl.“ 🙂

Herzliche Grüße

Esragül Schönast

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